Pushbacks bezeichnen das gewaltsame Zurückdrängen von Schutzsuchenden über eine Grenze. Diese Praxis verstößt gegen das Völkerrecht und beraubt Menschen um ihr Recht auf Asyl. Der Pushback Report 2021 liefert zunächst eine kurze Übersicht der Geschichte von europäischer Grenzgewalt und veranschaulicht verschiedene Umgangsweisen mit unterschiedlichen Migrationsbewegungen des europäischen Grenzregimes. Im Hauptteil der Publikation wird deutlich, dass illegale Pushbacks inzwischen eine alltägliche Praxis von Menschenrechtsverletzungen gegen Flüchtende darstellen. Es handelt sich dabei weder um Einzelfälle noch um eine „Begleiterscheinung“ sogenannter Grenzsicherung. Vielmehr offenbaren unterschiedliche Zeug:innenberichte eindrücklich, dass (physische) Gewalt, Demütigungen und Folter als strategisches Mittel eingesetzt werden, um fliehende Menschen auch mit illegalen Mitteln davon abzuhalten EU-Territorium zu erreichen. Auch die aktuellen Entwicklungen in der Ägäis aus dem Jahr 2021 zur Verschiebung von Fluchtrouten, Anzahl der Todesopfer und vermissten Menschen sowie Ankünfte von Menschen auf den vorgelagerten griechischen Inseln, werden in den Kontext zu der etablierten Praxis von Pushbacks gesetzt. Der Report macht deutlich, dass den ausführenden Organen der griechischen Küstenwache und Frontex keine realen Konsequenzen drohen. Anstatt einer Verfolgung dieser Verbrechen wächst das Bestreben mehrerer EU-Mitgliedsstaaten, Pushbacks zu legalisieren. Abschließend wirft die Publikationen einen Rückblick auf die Beobachtungsmissionen von Mare Liberum im Jahr 2017 und 2021, die deutlich machen, wie repressiv Menschenrechtsbeobachtung begegnet wird.
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