Der folgende Text stammt von einem Bewohner des Lagers Moria 2.0 auf Lesbos, der das Pseudonym A&H wählte und uns per Messenger diesen Text zugeschickt hat. Er möchte wegen der drohenden Repression und Gewalt durch die Polizei im Lager anonym bleiben, möchte aber über die miserablen Zustände auf der Insel Lesbos berichten – insbesondere für die Kinder, die gezwungen sind, im Lager zu leben.
Moria 2.0: Das ist das größte Lager in Europa. Niemand weiß, was hier vor sich geht. Die Personen dort drinnen sind Menschen und wollen in Sicherheit sein – das ist es, was sie sich erhoffen.
Es sollte sich um sie gekümmert werden – besonders um die Kinder, die dort sind. Denn die Situation für die Kinder ist die schlimmste. Sie leben in der Ungerechtigkeit, dass sie jahrelang nicht zur Schule gehen dürfen. Die Kinder wussten nicht, was Ungerechtigkeit oder Leid ist, aber in diesem Lager haben sie alle Arten von Ungerechtigkeit und Leid erlebt. Sie wollen einfach nur lernen und Spaß haben. Wir müssen die Kinder aus dieser Hölle herausholen.
Und sie schnell retten.
90% der Kinder, die sich derzeit im Lager befinden, haben von der Regierung eine Ablehnung ihres Asylantrags erhalten.
Wenn Menschen eine zweite Ablehnung erhalten, bekommen sie keine monatliche finanzielle oder sonstige Unterstützung mehr. Auch die Kinder werden davon ausgeschlossen.
Sie werden an Keksen und schönen Dingen gehindert.
Wie kann man einem Kind das Recht auf Asyl vorenthalten, wie kann das sein?
Außerdem wurde vielen der Kinder, die in griechischen Lagern geboren wurden, Asyl verweigert, weil die Türkei für sie ein “sicheres Land” ist. Wie kann es sein, dass Kinder, die in einem Land geboren wurden, die ‘Verantwortung’ eines anderen Landes sind?


